Die Wahl eines Chesapeake

Der ideale Hund?

Die Wahl für einen Hund beinhaltet auch die Wahl für eine Zuchtrichtung. Bevor Sie sich für einen Chesapeake entscheiden, ist es sehr wichtig, sich für die entsprechenden Zuchtlinie zu entscheiden.

Wenn sie unbedingt im Showring gewinnen wollen, sollten sie sich für eine der schwereren Showlinien entscheiden. Wenn sie ein ambitionierter Jäger sind oder Sport betreiben passt wahrscheinlich eher eine Arbeitslinie zu Ihnen.

Indem Sie die Unterschiede zwischen den einzelnen Zuchtlinien kennen, wird Ihnen die Wahl für den richtigen Hund leichter fallen.

Auch wenn fast alle Chesapeakes gute Jagdhunde abgeben, sind nicht alle Zuchtlinien für seriöse oder fortgeschrittene Arbeit geeignet. Willen, Energie, Stil, Trainierbarkeit, Intelligenz, Fähigkeit zum Marking, Liebe fürs Wasser und Nase sind sehr wichtige Qualitäten, wenn Ihr Ziel die Jagd, Working Tests oder andere Wettbewerbe sind.

Bilder: FC AFC CFC CAFC Chesdel Chippewa Chief.

Dr. Daniel Horn, mit CH Eastern Waters Brown Charger, der seinen Titel 1966 erlangte.
Sein Rekord ist 160 Best of Breed und 30 group placements.




Ist ein Chessie der Richtige?

Chesapeakes sind wunderbare Arbeits-, Jagd- und Familienhunde, sind aber nicht die richtige Rasse für jeden. Sie sind genetisch nicht mit den Golden oder den Labradors verwandt, sie haben einen starken Schutztrieb, sind entschlossen, haben einen starken Willen, sind aber auch sensibel und anhänglich. Sie benötigen einen speziellen Typ von Besitzer. Wenn Sie sich für einen Chesapeake entschließen, sollten Sie ehrlich ihren Charakter und Lebensstil hinterfragen.

Bitte überschätzen Sie nicht ihre Fähigkeiten und machen Sie nicht den Fehler zu denken, daß sie einen Chesapeake ohne Probleme handeln und trainieren können, nur weil sie es mit einem Labrador oder Golden geschafft haben.

Chesapeakes sind einfach zu trainierende Hunde für Leute mit dem richtigen Wissen und Verständnis für die "Nervenstruktur" der Rasse, oder für jemanden der einfach ein Händchen für Hunde hat. Chesapeakes können auch sehr schwer zu trainieren sein, nicht wegen der ihnen typischen Härte, sondern eher weil sie zu sensibel sind. Trainingfehler sind schwer wieder gut zu machen.

Wir versuchen so wenig Fehler wie möglich zu machen, aber es passiert uns immer noch, und Chessies vergessen unsere Reinfälle nicht. Sie sind intelligent, haben ein sehr gutes Gedächtnis und sind nachtragend. Fast alle Leute die Chessies mit Erfolg führen sind reine Chessieleute. Normalerweise kommen sie nicht über andere Retrieverrassen zum Chessie und häufig besitzen sie keine andere Retriever und würden auch keine besitzen.


Chessies sind keine Labradore

So sehr ich auch diese Rasse liebe, so bleibt meine Grundregel: Chessies sind keine Labis oder Goldens.

OK, sie tun fast die gleichen Dinge wie die anderen Retriever, aber sie haben auch einen sehr verschiedenen Charakter, der sie von den anderen Rassen unterscheidet. Chessies werden auf alles aufpassen und es bewachen, was sie für ihren Besitz halten. Dies können erlegte Vögel sein, Raum um den Besitzer, den Zwinger, Dinge des Besitzers und so weiter...

Eine frühe Sozialisierung, sowohl mit Personen wie auch Hunden, ist Pflicht. Alle diese Erfahrungen sollten positiv sein, damit der Hund nichts Schlechtes mit Hunden oder Leuten verbindet.

Wir machen es unseren Hunden auch sehr klar, daß WIR das Rudel anführen. Mit Chesapeakes ist dies Pflicht. Wenn nicht wird Ihre Autorität in Frage gestellt und sie werden über kurz oder lang Probleme bekommen. Chessies sind dafür bekannt die Hierarchie in Frage zu stellen und deshalb muß Ihre Vor-Rangstellung konsequent klargestellt werden.



Dies sollte jedem klar und einleuchtend sein und nur ein Narr wird grobe Fehler machen - aber ich wollte es nur noch einmal jedem sagen, der ein neuer Besitzer werden will.

Bild: Cider versucht sich aus einem "Sitz" Befehl rauszumogeln. Sie müssen fest entschlossen und konsequent sein, wenn Sie den Respekt ihrer Chessies erlangen wollen.

FAQ

Ja, nichts ist ihnen wichtiger als ein Teil der Familie zu sein, aber sie müssen schon sehr früh gut sozialisiert werden und ein gründliches Grundgehorsam erlernen. Die ersten Monate sind sehr wichtig - Ihr Chessie muß viele gute Erfahrungen machen. Der Chessie nimmt seine Aufgabe sich um seine Familie zu kümmern sehr ernst und benötigt einen Besitzer, der ihn gut unter Kontrolle hält.
Nicht unbedingt. Auch wenn Chesapeakes die Feld- und Wasserarbeit lieben, so liebt er vor allem seine Bezugsperson oder Familie und die Dinge die er mit ihnen unternehmen kann: Wandern, Apportierspiele, Obedience und Agility können alles Aktivitäten sein, in denen ein Chessie sich nützlich fühlt. Erinnern Sie sich daran, daß Chessies gezüchtet wurden, um auf die Dinge seines Besitzers aufzupassen. Dieser Schutztrieb und der Drang zur Arbeit sind typisch für die Rasse und es wäre kein typischer Chessie, wenn sie in der Zucht nicht beachtet werden würden. In den beinahe 200 Jahren seit der Chesapeake entstand, hat sich die Umwelt verändert. Die Marktjäger der Chesapeake Bay sind schon lange verschwunden, aber der Chesapeake Bay Retriever trägt immer noch den Trieb und den Willen in sich, die aus ihm einen loyalen Kumpel der damaligen Jäger machten.
Ja, mit einer guten Sozialisierung und einem gründlichen Gehorsam sind sie perfekte Freunde für Ihre Kinder. Man sollte trotzdem, speziell bei kleinen Kindern, immer anwesend sein.
Nein, Chessies sind anders gestrickt. Beim Training muss unterschiedlich vorgegangen werden und es muß an die Natur des Chesapeakes angepasst werden. Die Tatsache, dass es Hunde sind, die überlegen, zusammen mit ihrer Entschlossenheit und ihrer Ausdauer, macht den Unterschied zu den anderen Retrievern.
Es gibt keine allgemeine Regel - ein echter Chessie wird "leben und leben lassen". Im allgemeinen kümmern sie sich nicht zu stark um andere Hunde, außer eine wichtige territoriale Frage liegt in der Luft. Einige Chessies haben jedoch einen sehr starken Beutetrieb und sollten nicht zusammen mit Katzen oder kleineren Tieren gehalten werden. Wenn sie zusammen aufgezogen werden sollte es jedoch kein Problem sein.
Nicht wirklich. Sie kommen mit sehr wenig aus. Im Sumpf am Morgen - im Showring am Mittag. Eigentlich müssen Sie nur ein wenig Ohren reinigen, Krallen schneiden, Auskämmen des toten Unterfells und ein wenig Zahnpflege. Eine gelegentliche Wäsche mit einem schonenden Shampoo ist möglich. Chessies benötigen aber die natürliche Fettung des Fells, um das Wasser von der Haut fern zu halten, auch wenn dieses einigen Hunden einen etwas eigenen Geruch verleiht. Es handelt sich um Hunde, die nicht zum Frisör gebracht werden müssen.
Ja, wie in allen Rassen existieren typische Krankheiten welche erblich sind. Hüft- und Ellenbogendysplasie, PRA und Katarakte sind die typischen Probleme des Chesapeakes. Wenn sie sich für einen Welpen entschließen, sollten sie sich überzeugen, dass die Eltern vor dem Deckakt auf Hüften, Augen und Ellenbogen untersucht wurden. Es gibt Fälle von Hautallergien und Schilddrüsenproblemen, aber diese sind sehr individuell.
Entschließen sie sich für eine gute Markenware. Am besten kommt man mit einem Trockenfutter zurecht.
Chesapeakes sind keine Wachhunde und sollten nicht in diese Richtung gedrängt werden. Sie besitzen eine sehr protektive Natur und diese sollte sehr gründliche kontrolliert und nicht gefördert werden. Wir legen sehr großen Wert darauf und wiederholen, daß eine gute Sozialisierung und Grundgehorsam ein essentieller Teil des Lebens aller Chessies sein muss.
Erinnern Sie sich, dass ein Chessie sich um seine Familie kümmern muss !
Viele Chessies lächeln - sie zeigen kurz die Zähne und ziehen die Lippen hoch. Es ist eine spezielle Besonderheit und eine Belohnung für den, an den es gerichtet ist.

Der geeignete Züchter

  • Ein aufrichtiger Züchter wird Ihnen alles über die positiven und negativen Eigenschaften seiner Rasse erzählen. Er wird sicherstellen, ob seine Rasse die Richtige für Ihren Lebensstil ist oder eventuell eine passendere Rasse empfehlen.
  • Ein verantwortungsbewusster Züchter investiert Zeit, Energie und Geld in seine Rasse. Er wird mehrmals in den USA gewesen sein und Zuchten, Züchter und die Hunde persönlich kennen. Er sollte sowohl Show- wie Field Trial Specialties besucht haben.
  • Ein Züchter sollte gut über die Hunde, die in seiner Zuchtlinie auftauchen, informiert sein.
  • Ein ehrlicher Züchter wird Ihnen nicht erzählen, dass seine Hunde oder seine Linie "das Beste" ist was Sie finden können. Er sollte einen realistischen Standpunkt gegenüber seinen Hunden bewahren und sich von lächerlichen Übertreibungen fern halten.
  • Ein Züchter sollte sich immer korrekt anderen Züchtern gegenüber verhalten. Passen Sie bei Züchtern auf, welche Ihnen als möglichen Käufer erzählen, daß ihre Welpen besser zu Ihnen oder Ihrem Lebensstil passen als andere Welpen. Ein ehrlicher Züchter wird Sie nicht zu einer Entscheidung drängen, sondern Sie frei entscheiden lassen.
  • Ein ehrlicher Züchter wird über die genetischen Probleme seiner Hunde oder seiner Linie gut informiert sein und seine Hunde regelmäßig darauf hin testen lassen. Passen Sie bei Züchtern auf, die bei Tests sparen, sagen, daß in seiner Linie sowieso keine Probleme bestehen würden oder mit fraglichen Hunden züchten.
  • Ein zuverlässiger Züchter zeigt ein wahres Interesse, echte Liebe und tiefe Kenntnis für seine Rasse. Er wird sich darum kümmern, daß seine Hunde in gute Heime kommen und wird mögliche Käufer häufig interviewen.
  • Ein Züchter sollte fordern, dass mit reinen Familienhunden nicht gezüchtet wird. In einem Wurf werden nie alle Hunde Arbeits- und Showqualität haben.
  • Ein Züchter wird mit Ihnen einen Vertrag abschließen, welcher die Rechte und Pflichten des Züchters und des Käufers erklärt, Gesundheitsinformationen gibt und Weiterverkauf oder die Rückgabe des Hundes regelt. Ein Mustervertrag sollte frei einsehbar sein.
  • Der Ort an dem der Züchter die Welpen und Hunde hält, sollte sauber und gut geführt sein. Passen Sie bei Züchtern auf, die Ihnen Ihre Hunde nicht vorzeigen wollen oder die sie direkt zu Ihnen bringen wollen.
  • Ein echter Züchter sollte im Hundesport, bei der Jagd, im Wettbewerb oder in Hundeclubs aktiv sein. Die meisten werden den nationalen Clubs angehören.
  • Ein zuverlässiger Züchter sollte zu allen Ihren Fragen Auskunft geben können. Er sollte Ihnen Adressen oder Namen von anderen Käufern nennen können, die Welpen von ihm haben.
  • Ein Züchter sollte Ihnen die Eltern oder Großeltern zeigen können, wenn dieses möglich ist. Falls dies nicht möglich ist, sollte er Ihnen Bilder zeigen können.
  • Ein guter Züchter ist auf seine Welpen stolz. Er ist daran interessiert wie sie sich körperlich und geistig entwickeln und ob Probleme bei der Erziehung oder der Gesundheit auftreten. Er wird Ihnen empfehlen mit den Welpen in die Hundeschule zu gehen.
  • Ein Züchter sollte Ihnen über jeden einzelnen Welpen des Wurfes Informationen geben können. Er hat ihn während des Wachstums beobachtet und kann Sie über die Persönlichkeit jedes einzelnen aufklären.
  • Bevor Sie einen Züchter besuchen oder anrufen, bereiten Sie sich eine Liste mit Fragen vor, die sie interessieren. So werden Sie keine wichtigen Punkte vergessen.